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Meldung

Das Erasmus+ Projekt TrainDL auf der INFORMATIK 2022

Am 29. September wurde auf der INFORMATIK 2022 (26. – 30.09.2022), der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik (GI), eine eineinhalbstündige Bildungs-Session vom TrainDL-Team vorbereitet und durchgeführt.

Das übergeordnete Ziel der TrainDL-Talk-Reihe ist immer der Blick über den Tellerrand hinaus: Einerseits den Blick auf ganz Europa lenken, aber auch auf die Bedingungen unter denen Data Literacy- und KI-Bildung möglich ist. Für diesen bereichernden Außenblick hatte die Gastgeberin Elisabeth Schauermann (GI, TrainDL-Team) spannende Wissenschaftler*innen aus drei europäischen Ländern in der TrainDL-Session zu Gast.

In der einleitenden Keynote „Informatics – A Fundamental Discipline for the 21st Century“ gab Michael E. Caspersen (Universität Aarhus), der derzeit auch Sonderberater der Exekutivvizepräsidentin Margrethe Vesthager in der Europäischen Kommission für digitale Bildung und Kompetenzen tätig ist, einen Einblick in seine Überlegungen zum Fach Informatik als Grundlage für die Arbeit in anderen Wissenschaften. Informatik als weitere Sprache, in der man sich ausdrücken kann. Gleichbedeutend neben der Mathematik und neben der Sprache in Wort und Schrift, steht die Informatik als Ausdrucksform, als Problemlöse-Tool und verändert damit das Arbeiten in allen Fächern.

Danach gab es einen Input von Kate Farell (University of Edinburgh), die erklärte, wie sie und ihre Kolleg*innen daran arbeiten, Daten in allen Schulfächern erlebbar zu machen und diese Kompetenzen bei den Schüler*innen auch außerhalb vom Informatikunterricht zu stärken. Dafür wurden unter anderem alle schottischen Curricula der Grundschule und Sekundarstufe I untersucht und mögliche Anknüpfpunkte für Datenkompetenzaufbau aufgezeigt sowie Beispiele und konkrete Anleitungen dafür bereitgestellt. Anknüpfungspunkte und Kontextualisierungen für andere Schulfächer (neben der Informatik) zu erarbeiten ist auch die Grundlagenarbeit für die nächsten TrainDL-Lehrkräftefortbildungen und Materialien, die sich im nächsten Projektabschnitt an Nicht-Informatiklehrkräfte wenden.

In einem zweiten Input stellte Andreas Dengel (Goethe Universität Frankfurt) die gerade in Hessen angelaufene Erprobung eines neuen Faches vor, das neben einem starken informatischen Schwerpunkt auch die Anwendungs- und Reflexionskompetenzen bei Schüler*innen stärken soll. Gerade in Bezug auf die Kontextualisierung von informatischem Wissen, sieht er Datenkompetenzen als grundlegend an, da Daten in vielen Formen den Alltag aller Menschen verändern. Das Fach „Digitale Welt“, das nun ein Jahr erprobt wird, soll informatische Bildung bereits ab der fünften Klasse ermöglichen und insbesondere durch Projekte handlungsorientierte Zugänge schaffen. So soll etwa ein Verständnis algorithmischer Grundbausteine sowie eine grundlegende Datenkompetenz dazu beitragen, Schnittfelder zu gesellschaftlichen Fragen der Nachhaltigkeit zu ermöglichen.

Die Fortbildungen und vor allem auch die Materialien, die im Projekt TrainDL entwickelt werden, wären auch für die Weiterarbeit am Fach wertvoll, so Dengel. So könnten Lehrer:innen in Hessen, die gerade das Fach ausprobieren, von den in TrainDL entwickelten Konzepten und Materialien profitieren und diese in ihren Unterricht integrieren.

Elisabeth Schauermann vom TrainDL-Team resümierte zum Panelabschluss, dass digitale Kompetenzen, Daten und KI zunehmend fächerübergreifend an Bedeutung gewinnen werden und künftig deshalb alle Lehrkräfte Zugang zu informatischem Kompetenzaufbau brauchen.

Wenn Sie an den Beiträgen von Michael E. Caspersen, Kate Farrell oder Andreas Dengel interessiert sind, kontaktieren Sie gerne annasarah.lieckfeld@gi.de.