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Meldung

How to… Policy Experimentation: WebTalk von TrainDL

Für einen WebTalk im Projekt TrainDL kamen vier Expert*innen zusammen, um das Themenfeld Policy Experimentation vorzustellen und darüber aus verschiedenen Perspektiven zu diskutieren.

Im Rahmen des von der Gesellschaft für Informatik koordinierten Erasmus+-Projekts TrainDL sollen Bildungskonzepte für Datenkompetenzen und Kompetenzen für Künstliche Intelligenz erarbeitet werden, um diese in der Lehrkräfte- und Schulbildung zu verankern. Das Projekt folgt dabei dem Policy-Experimentation-Ansatz – eine Methode, mit der politische Maßnahmen entwickelt und vorab erprobt werden können.

Policy Experimentation ermöglicht Politikgestaltung unterstützt von Fakten und Evidenz. Was das konkret bedeutet, erfuhren die Teilnehmenden des TrainDL-Webtalks Mitte April: „Erstmal herauszufinden, was für wen und unter welchen Umständen funktioniert, ist eine gute Voraussetzung, um politische Maßnahmen sinnvoll zu gestalten“, sagte Johannes Müller, Experte für evidenzbasierte Sozialintervention und Politikevaluation. In seiner Einführung erklärte er das Forschungsdesign von randomisierten Experimenten und zog dafür Parallelen zur Medizin: Ähnlich zu dem dort angewendeten Vorgehen mit Versuchs- und Kontrollgruppen wird bei der Policy Experimentation die Wirkung von Maßnahmen in Feldversuchen erprobt.

Kathrin Herres, Referentin für Erasmus+ Politikunterstützung beim DAAD, erzählte anschließend von der Förderung von Projekten mit einem Policy-Experimentation-Ansatz. Vor allem gehe es dabei um internationale Kooperation und das wechselseitige Lernen zwischen Behörden. Dieser Austausch soll Innovationen und Veränderungen im Bildungssystem ermöglichen – die gerade im Bereich der digitalen Bildung gebraucht werden.

In die folgende Debatte waren neben der fachlichen Perspektive und der des DAAD auch die des slowenischen Bildungsministeriums und des TrainDL-Projekts selbst vertreten. Als besonders wertvoll bezeichneten die Speaker*innen den Fokus des Ansatzes auf die Wirksamkeit der geplanten Maßnahmen. Er deckt Schwachstellen in den Maßnahmen auf und zeigt manchmal, dass diese nicht etwa wirkungslos sind, sondern lediglich falsch umgesetzt werden. Johannes Müller betonte deshalb, wie wichtig es sei, Prozesse nicht nur einmalig, sondern fortlaufend auszuwerten, um sie so kontinuierlich verbessern zu können.

Aber auch sorgfältig ausgearbeitete Projektkonzepte können nur dann erfolgreich sein, wenn die beteiligten Institutionen engagiert und aufgeschlossen sind, sagte Petra Bevek vom slowenischen Bildungsministerium. Für eine Institution wie ihre wäre die Motivation, sich an einem Projekt zu beteiligen, dass sie konkrete Empfehlungen erhalten und ihrerseits Empfehlungen für andere beisteuern kann. „Diese internationalen Kooperationen auf politischer Ebene oder auf verschiedenen Bildungsebenen sind für uns wie ein frischer Wind im Bildungssystem mit neuen Ideen und neuen Praktiken,“ sagte sie. „Durch diese Kooperationen können Anpassungen an die aktuellen Themen im Bildungssystem schneller erfolgen und gleichzeitig andere Perspektiven einbeziehen. Wichtig ist das besonders in Fragen der digitalen Bildung.“

Interesse an der ganzen Diskussion?

Hier geht es zur Aufzeichnung der Veranstaltung mit Johannes Müller, Kathrin Herres, Petra Bevek, Prof. Dr. Ulrike Lucke und Moderatorin Elisabeth Schauermann.

Der nächste TrainDL-WebTalk ist schon in Planung: Er wird sich der Frage widmen, wie Grundschulen die Vermittlung von Kompetenzen für Künstliche Intelligenz und Daten meistern können.