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Meldung

Bits, Bytes und Bissen: Ein TrainDL-Wochenendworkshop

Vom 24. bis 26. November, von Freitag bis Sonntag, trafen sich 24 Informatiklehrkräfte in Zeitz, einer geschichtsträchtigen Stadt in Sachsen-Anhalt. Für 45 Stunden war ein ehemaliges Krankenhaus, das jetzt zu Hotelzimmern umgebaut wurde, Zuhause des Workshops, und sie tauchten in der alten Nudelfabrik, die jetzt als Co-Working-Space dient, in KI- und Data-Literacy-Aktivitäten ein. Probleme aus dem Bereich der Datenwissenschaft lassen sich am besten anhand von Problemen aus dem wirklichen Leben erklären. Passend zum Ambiente wählte das Team "Essen" als thematischen Rahmen für den Workshop.

Der Workshop begann mit einer Einführung in die künstliche Intelligenz und einem Update über die neuesten Entwicklungen in diesem sich schnell entwickelnden Forschungsbereich. Die Teilnehmenden, allesamt Lehrkräfte im Alter zwischen 30 und 65 Jahren, schlüpften dann in die Rolle von Student*innen und arbeiteten an einer Übung zur kreativen Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI): Sie erstellten Rezepte für Fruchtcocktails. Die neuen Rezepte konnten dann zusammengemischt und ausprobiert werden.

Die Übungen wurden am nächsten Tag mit weiterem Lehrmaterial fortgesetzt. Höhepunkt war ein Vortrag von Lana Issa, die an der Freien Universität zum Thema "Kreative Künstliche Intelligenz" forscht. Sie analysierte die typische Zusammensetzung griechischer Gerichte und stellte einen Algorithmus zur Generierung neuer Rezepte vor.

Dieser bildete auch die Grundlage für einen Datenworkshop, bei dem die Teilnehmenden bei einer Exkursion in die Zeitzer Innenstadt die Speisekarten verschiedener Pizzerien aufnahmen. Eines der Lernziele dieses praktischen Ansatzes war es, die Datenerfassung und -bereinigung als Voraussetzung für spätere Datenanalysen zu verstehen und mögliche Fehlerquellen und -arten kennenzulernen.

Der Samstagabend begann mit Handarbeit: Die Teilnehmenden ließen ihrer kulinarischen Kreativität freien Lauf und backten gemeinsam Pizzen im hauseigenen Steinofen der Nudelfabrik. Anschließend tauschten die Lehrkräfte Unterrichtsmaterialien aus und traten in einem Prompt-Battle gegeneinander an: Wer konnte einen Prompt formulieren, der ein KI-Bild erzeugt, das einem Picasso möglichst ähnlich sieht?

Der Sonntagmorgen bot den Lehrkräften erneut die Möglichkeit, sich in verschiedene Bereiche der künstlichen Intelligenz (Sprachmodelle, Bilderkennung) und der Datenwissenschaft (Entscheidungsbäume, Preisvorhersagen) zu vertiefen. An Stationen konnten sie die Unterrichtsmaterialien in ihrem eigenen Tempo ausprobieren und über ihren möglichen Einsatz im Unterricht diskutieren. Abschließend wurde der Austausch auf einer abstrakteren Ebene fortgesetzt und die Lehrer*innen bildeten sich eine Meinung darüber, welche Fähigkeiten die Schüler*innen im Bereich der KI und der Datenwissenschaft haben sollten und blickten in Fokusgruppen auf die gemeinsame Arbeit zurück. Das Fazit des Workshops war durchweg positiv: Gelobt wurden die kreative Atmosphäre und der thematische Kontext des Essens, der den Schüler*innen den Umgang mit Daten erleichterte. Das kreative Ambiente des Veranstaltungsortes kam gut an und trug zu einem gelungenen Dialog bei.

Müde und zufrieden kehrten die Teilnehmenden nach Hause zurück. Die Interviews aus den Fokusgruppen und die Daten aus den quantitativen Erhebungen werden derzeit von den Projektpartnern an der Universität Potsdam ausgewertet und liefern dem TrainDL-Projekt wichtige Erkenntnisse für die gezielte Gestaltung der Lehrkräfteausbildung im Bereich KI und Datenkompetenz, um diese wichtigen Themen schnell in der europäischen Schulbildung zu verankern und den Nachwuchs zukunftsorientiert auszubilden.

© Freie Universität Berlin - FU
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